Pflanzenschutzdienst

Lassen Sie den Japankäfer nicht mitreisen!

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Gerade mal so groß wie eine Kaffeebohne und doch so gefräßig. Der Japankäfer ist ein Quarantäneschädling, der sich als „blinder Passagier“ in Fahrzeugen und Gepäck zunehmend in Europa ausbreitet. Er befällt ein breites Spektrum an Wirtspflanzen und gefährdet dadurch Landwirtschaft, Gartenbau, Weinbau und Forst.

Japankäfer gefährdet viele Pflanzenarten

Es sind über 400 Pflanzenarten bekannt, die vom Japankäfer befallen werden können. Darunter zählen für den Gartenbau und die Landwirtschaft wichtige Pflanzenarten wie Wein, Apfel, Kirsche, Pfirsich, Pflaumen, Beerenobst, Haselnuss, Mais, Sojabohne, Rosen und viele mehr.

Aber auch Laubgehölze werden nicht verschont und so können Eiche, Buche, Linde, Pappel oder Ahorn in Gärten, Parks und Wäldern befallen werden.

Die Larven des Japankäfers entwickeln sich im Boden bzw. an den Wurzeln ihrer Wirtspflanzen (bevorzugt an Wurzeln von Gräsern und Weidepflanzen) und können bei massenhaftem Auftreten ganze Pflanzenbestände erheblich schädigen. Dagegen richten die adulten Käfer Schäden durch Fraß an Blättern (auffälliger Skelettierfraß, siehe Bild 1), Blüten und Früchten an, was ebenfalls mit erheblichen ökonomischen Folgen einhergehen kann.

Skelettierfraß durch einen Japankäfer
Skelettierfraß durch einen JapankäferSteven Katovich / Bugwood.org

Befall und Ausbreitung in Europa

Ursprünglich aus Japan stammend wurde der Japankäfer vor ca. 100 Jahren  in  Nordamerika eingeschleppt. 2014 wurde er das erste Mal auf dem europäischen Festland in Norditalien und seit 2017 auch in der Schweiz nachgewiesen. In den letzten Jahren gab es auch in Deutschland mehrere Einzelfunde des Japankäfers in Pheromonfallen  - seit  Ende Juli 2025 gibt es ein Ausbruchsgebiet in Freiburg.

Die Verbreitung des adulten Japankäfers erfolgt vor allem passiv über Transportwege, d. h. die Käfer werden aus befallenen Gebieten mit Verkehrsmitteln (z. B. LWKs, Güterwaggons, PKW) oder auch im Gepäck als „blinde Passagiere" verschleppt.

Kontrollieren Sie daher bitte stets Ihr Gepäck gründlich vor der Rückreise auf den Japankäfer, wenn Sie Urlaub in einem Befallsgebiet des Japankäfers (Norditalien oder Schweiz) machen. Auch im Auto, Wohnmobil und Wohnwagen sollte geschaut werden, dass sich nicht ein unerwünschter Gast eingeschlichen hat. 

 

So erkennt man den Japankäfer

Der Japankäfer ist etwa so groß wie eine Kaffeebohne (8-11 mm lang) mit bräunlichen Flügeldecken. Der Kopf und das Halsschild des Japankäfers schillern grün-metallisch.

Besonders prägnant sind fünf weiße Haarbüschel an beiden Körperseiten und zwei weiße Haarbüschel am Hinterleib.

Der Japankäfer kann leicht mit heimischen Blatthornkäferarten, wie z.B. dem Gartenlaubkäfer verwechselt werden. 

Japankäfermerkmale
JapankäfermerkmaleClemson University - USDA Cooperative Extension Slide Series

Was tun bei Auffinden eines verdächtigen Käfers?

Der Japankäfer ist meldepflichtig. Kontaktieren Sie bei einem Verdacht auf den Japankäfer daher umgehend das Sachgebiet 7.1.2 (Pflanzengesundheit, Information) des Pflanzenschutzamtes  

Fangen Sie verdächtige Käfer, wann immer möglich, in einem Glas ein, damit die verdächtigen Käfer anschließend im Labor bestimmt werden können. Schicken Sie uns bei einer Verdachtsmeldung per E-Mail bitte nach Möglichkeit immer gutes Bildmaterial mit.

Weitere Informationen zum Japankäfer finden Sie auf den Homepages des Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) und des Julius Kühn – Instituts (JKI) unter den nachfolgenden Links:

https://www.bmleh.de/DE/themen/landwirtschaft/pflanzenbau/pflanzengesundheit/japankaefer.html

https://pflanzengesundheit.julius-kuehn.de/popillia-japonica.html