Der Einsatz von Smart-Sprayer oder Spot-Sprayer (teilflächenspezifische Herbizidapplikation) hat in den vergangenen Jahren auf ersten Betrieben zugenommen. Der Vorteil dieser Technik ist es, dass es auf der Fläche nicht mehr zu einer vollflächigen Behandlung kommt, sondern lediglich die Unkräuter und Ungräser direkt behandelt werden. Dies ist sowohl mittels Spezialtechnik (z. B Ecorobotix Ara) als auch per Drohnenkartierung und Einsatz von Standardtechnik möglich.
Beim Praxiseinsatz von Spot-Sprayern stellt sich nun die Frage, wie hoch die Mittelaufwandmenge in der Spritzbrühe eingestellt werden kann, wenn die angebaute Kultur gar nicht oder nur teilweise behandelt wird.
Grundsätzlich erfolgt das Ansetzen der Spritzbrühe bei einer teilflächigen Applikation nach denselben Vorgaben, wie bei einer Flächenspritzung. Die maximale Mittelaufwandmenge der Kultur je ha darf nicht überschritten werden, unabhängig davon, ob nur ein Streifen oder eine Teilfläche gespottet wird. Die Konzentration der angesetzten Spritzbrühe ändert sich daher nicht. Die Spritzbrühe darf somit nicht höher aufgeladen oder mit einer schärferen Wirkstoffmischung im Spot appliziert werden, als es die Zulassung erlaubt. Nur wer sich im Rahmen der Zulassung bewegt, kann die Wartezeit sowie die Vorgaben zum Bienenschutz einhalten und dadurch Schäden für Mensch, Tier und Umwelt ausschließen.
Beispiel Spot-Spraying in Zuckerrüben:
Das Mittel Betasana SC ist als 3 x 2 l/ha im Splitting-Verfahren zugelassen.
Die erste NAK wurde als Flächenbehandlung gefahren.
Kommt ein Smart-Sprayer wie der Ara Ecorobotix nun in der NAK2 oder NAK3 zum Einsatz, darf die Mittelaufwandmenge ebenfalls nur 2 l pro dem gewählten Wasseraufwand auf dem Hektar betragen.
Es gelten die Aufzeichnungspflichten der PSM-Anwendung gemäß § 11 des Pflanzenschutzgesetzes in Verbindung mit Artikel 67 Abs. 1 Satz 2 der Verordnung (EG) 1107/2009.
Zu dokumentieren ist in diesem Fall:
In der NAK3 hat Max Mustermann, am 13. Mai 2025, in der Zuckerrübe, auf der Fläche „Hinter dem Hof“ folgende Mittel im Spot-Spray-Verfahren (teilflächenspezifische Behandlung) mit dem Ara Ecorobotix eingesetzt:
Betasana SC 2,0 l/ha
Goltix Gold 2,0 l/ha
Stemat 0,5 l/ha
Venzar 0,25 l/ha
Vivendi 100 0,3 l/ha
Acces 1,0 l/ha
Es wurden ca. 15 % der Fläche behandelt.
Bei einer 10 ha großen Fläche und einem Wasseraufwand von 200l/ha werden folgende Mengen ausgebracht:
300 l Wasser (200 l/ha x 0,15=30 l/ha x 10 ha) mit einem Mittelverbrauch von
3,0 l Betasana SC,
3,0 l Goltix Gold,
0,75 l Stemat,
0,375 l Venzar,
0,45 l Vivendi 100,
und 1,5 l Acces.
Die PSM-Reduzierung liegt in diesem Fall bei 85 %.
Pflanzenschutzmittel, die zur teilflächigen Applikation verwendet werden, müssen in der Gebrauchsanleitung eine Zulassung für die Anwendungstechnik „spritzen“ haben. Eine gesonderte Zulassung für „zur Teilflächenbehandlung“ oder “im Spot-Spraying“ ist nicht notwendig.