Pflanzenschutzdienst

Riesenbärenklau - Herkulesstaude

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Riesenbärenklau  - Erkennen und Entfernen

Der Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum), auch Herkulesstaude genannt, stammt ursprünglich aus dem Kaukasus. Er wurde im 19. Jahrhundert als Zierpflanze eingeführt und in Gärten und Parks weit verbreitet. Imker säten ihn als Trachtpflanze für ihre Bienen und Jäger brachten sie als Deckungspflanze für das Wild aus. Heutzutage ist die Herkulesstaude weit verbreitet und gehört zu den invasiven Arten. Er gehörtzur Familie der Doldengewächse und kann eine Wuchshöhe von 2 bis 4 m erreichen. Sein bis zu 10 cm dicker Stängel ist hohl, gefurcht, weist am unteren Ende weiße Flecken auf.  Die Blätter sind 3–5-teilig zerschnitten und auf der Unterseite kurz behaart. Innerhalb weniger Wochen können die Blätter über 1m lang werden und erreichen schließlich während der Hauptwachstumsphase mit Stängel eine Länge von bis zu 2 m. Seine rübenartige Pfahlwurzel wächst bis zu 60 cm in den Boden. Die weißen Blütendolden erreichen einen Durchmesser von 50 cm. Eine ausgewachsene Pflanze bildet 10.000 bis 50.000 schwimmfähige Samen, die 8 bis 10 Jahre im Boden keimfähig bleiben. Vor allem Gewässer mit Überschwemmungsgebieten und Verkehrsanlagen (Verwirbelungen entlang von Straßen, Autobahnen und Gleisen) bilden die Hauptverbreitung der Samen. Auch Baumaßnahmen, Erdbewegungen, wilde Komposthalden und Aussaat durch Menschen sind die Verbreitungswege. Die Pflanze siedelt an allen
Standorten. Eine vegetative Vermehrung des Riesenbärenklaus ist nicht möglich. Der Saft des Riesenbärenklaus enthält phototoxisch wirkende Furocumarine – es ist daher dringende Vorsicht geboten beim Ausgraben und Abmähen von Riesenbärenklau!

Wenn die Haut nach der Benetzung mit Pflanzensaft der Sonneneinstrahlung ausgesetztwird, entstehen Hautentzündungen. Mögliche Folgen sind Juckreiz, Rötungen,Schwellungen und Blasenbildung auf der Haut. Die Veränderungen können wie Verbrennungen ersten und zweiten Gradesaussehen. Schon die Dämpfe können die Gesundheit beeinträchtigen und z. B. Übelkeitverursachen. Auch vertrocknete Stängel,Blüten und Samen enthalten den Giftstoff Furocumarin. Die Hautreaktion wird bisweilen erst nach zwei bis drei Tagen sichtbar und spürbar.

Siedelt sich der Riesenbärenklau in der Nähe von Wegen an, wo die Gefahr besteht, dass sich Fahrradfahrer oder Fußgänger (insbesondere Kinder) verletzen könnten, haftet meistens der Eigentümer der Flächen für mögliche Schäden, die durch den Riesenbärenklau entstanden sind. Bei ungeklärten Eigentumsverhältnissen sollte die örtliche Polizeidienststelle oder das Ordnungsamt informiert werden, um notwendige Sicherungsmaßnahmen vorzunehmen.

Der Riesenbärenklau ist mit dem heimischen Wiesenbärenklau (Heracleum sphondylium) verwandt. Der Wiesenbärenklau hat im  Unterschied zur Riesenbärenklau keine roten Flecken an den Stängeln und er ist mit 1,5 m Höhe deutlich kleiner. Die Möglichkeit von Hautentzündungen durch den Pflanzensaft ist beim Wiesenbärenklau dagegen sehr gering.

Für eine Bekämpfung mit Herbiziden auf Nichtkulturland darf erst nach Erteilen einer Ausnahmegenehmigung erfolgen.