Seit einigen Jahren wird wieder verstärkt Weizensteinbrandbefall beobachtet.
Betroffen sind insbesondere ökologisch wirtschaftende Betriebe, aber auch konventionelle Betriebe, die mehrjährig auf eine Beizung bei eigenem Nachbau verzichten.
Der Weizensteinbrand wird in Norddeutschland durch den pilzlichen Schaderreger Tilletia caries verursacht.
Bis zum Ährenschieben fallen erkrankte Pflanzen kaum auf, später erkennt man die gespreizten Ährchen und bei anfälligen Sorten die deutlich verkürzten Halme. Anstelle der Körner werden Brandbutten ausgebildet, die 4-5 Mio. Sporen enthalten und einen starken Geruch nach Heringslake verursachen. Im normalen Bestand sind wenige befallene Ähren kaum erkennbar. Diese können jedoch im Folgejahr zu massiven Problemen führen. Die Butten werden beim Dreschen zerstört und setzen massenhaft Sporen frei. Diese haften außen am Korn an und können bei dessen Verwendung als Saatgut die jungen Weizenpflanzen infizieren. Befall mit Steinbrand am Erntegut kann zu wirtschaftlichen Schäden bei der geplanten Verwendung als Saatgut oder der Vermarktung als Nahrungs- oder Futtermittel führen.
Bei Verwendung von unbehandeltem Nachbausaatgut ist eine Untersuchung des Saatgutes unbedingt anzuraten.
Das Sachgebiet Mykologie im Pflanzenschutzamt bietet gegen eine Gebühr von 50,00 €/ Probe eine entsprechende Untersuchung zum Befall des Saat- oder Erntegutes an. Die Untersuchung umfaßt Tilletia caries, Tilletia controversa, Tilletia indica und Urocystis agropyri.
Es werden 150 g Saatgut benötigt.
Im Pflanzenschutzamt der Landwirtschaftskammer Niedersachsen werden nur Proben aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen untersucht. Wenden Sie sich andernfalls bitte an den Pflanzenschutzdienst Ihres Bundeslandes!
Die Probe mit ausgefülltem Begleitschreiben (s. Anlage) senden Sie an:
Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Pflanzenschutzamt
Sachgebiet 3.7.4 Labor
Wunstorfer Landstr.9
30453 Hannover
Tel.: 0511 4005-2197, -2297, -2118, -2124
Weitere Auskünfte zu den Themen Weizensteinbrand in der Fütterung und Bekämpfungsempfehlungen für den ökologischen Landbau erhalten Sie im Fachbereich Ökologischer Landbau.
Kontakte

M.Sc. agr.
Dr. Hendrik Hanekamp
Leiter Sachgebiet Mykologie und abiotische Schadursachen
0511 4005-2206
0152 5478 2395


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